Vgl.: A. Sander - R. Häusser < Kunst < Musik/Kunst < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo,
bräuchte etwas Hilfe rund ums Thema Kunst bzw. Fotografie! Ich muss August Sander und Robert Häusser vergleichen.
Also beide fotografieren ja Industrie, Natur bzw. Menschen (Sander eher Portraits, Häusser wohl eher Natur); aber was sind so die Unterschiede/Gemeinsamkeiten an ihren Werken/ Art der Werke? Was unterscheidet sie in der Art der Bildkomposition usw...?
Ich hoffe mir kann da wer weiter helfen ;)
MfG
wurmli
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:34 So 14.06.2009 | Autor: | Josef |
Hallo wurmli,
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> bräuchte etwas Hilfe rund ums Thema Kunst bzw. Fotografie!
> Ich muss August Sander und Robert Häusser vergleichen.
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> Also beide fotografieren ja Industrie, Natur bzw. Menschen
> (Sander eher Portraits, Häusser wohl eher Natur); aber was
> sind so die Unterschiede/Gemeinsamkeiten an ihren Werken/
> Art der Werke? Was unterscheidet sie in der Art der
> Bildkomposition usw...?
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> Ich hoffe mir kann da wer weiter helfen ;)
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Sander, August (1876-1964), deutscher Photograph, dessen Lebenswerk großen Einfluss auf die Entwicklung der Porträtphotographie hatte.
Nachdem er zunächst als Bergarbeiter gearbeitet hatte, entstanden während seines Militärdienstes und auf Reisen durch Deutschland erste Photographien, darunter Soldatenporträts und Architekturaufnahmen.
1910 siedelte er nach Köln über, wo die Idee zu seinem groß angelegten Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts entstand: eine Dokumentation sämtlicher Berufsstände und Gesellschaftsklassen, bei der das Individuelle hinter das Typische zurücktreten sollte. In diesem Sinne publizierte Sander 1929 den Band Antlitz der Zeit, der dem vorherrschenden Stil der Zeit widersprach und 1934 von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurde. Nachdem er sich in der Folgezeit auf Landschafts- und Architekturaufnahmen beschränken musste, konnte er erst 1945 sein Porträtprojekt wieder aufnehmen. In den fünfziger Jahren wurde Sanders Werk in Amerika von Edward Steichen neu entdeckt und übte dort auf Photographen wie Walker Evans, Robert Frank oder Diane Arbus großen Einfluss aus.
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Häusser, Robert, Fotograf, *Stuttgart 8.11. 1924; gehört mit seinen der subjektiven Fotografie zuzuordnenden Bildern zu den bedeutenden Vertretern der modernen Fotografie in Deutschland.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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Joa, danke soweit.
Ich meinte allerdings ein Vgl. auf die Werke bezogen...
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Was genau bedeutet "subjektive Fotografie"?
Kann mir das bitte jemand beschreiben?
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Ich hab hier jetzt mal 2 Beispielbilder:
Sander Häusser
Bei Sander ist die Person im Vordergrund, bei Häusser im Hintergrund.
Was sind sonstige Unterschiede im Aufbau/Komposition des Bildes?
Mehr fällt mir leider nicht auf...
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:46 Di 16.06.2009 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Ich hab hier jetzt mal 2 Beispielbilder:
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> Sander
> Häusser
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> Bei Sander ist die Person im Vordergrund, bei Häusser im
> Hintergrund.
>
> Was sind sonstige Unterschiede im Aufbau/Komposition des
> Bildes?
> Mehr fällt mir leider nicht auf...
Häusser: sehr helles Bild, eleganter Ober und Umfeld, Umrissform hebt sich deutlich von der Hintergrundfläche ab. Ober steht in der linken Seite des Bildes.
Sander: hell gekleideter Koch nimmt Mittelpunkt des Bildes ein mit dunklem Hintergrund; etwas unscharfe Umrissformen,
August Sander porträtierte u. a. Berufsgruppen
So wurde Häusser stilbildend für die deutsche Fotografie der Nachkriegszeit.
Seine Bilder von Dingen und Zeichen in einer oft mystischen, industriell oder agrarisch geprägten Landschaft sind, nach Susan Sontag, Ergebnis einer intensiven gedanklichen und gestalterischen Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Objekten der sichtbaren Realität. Häusser selbst formuliert: Die kleinen stillen Dinge zogen mich an. Häussers optische Handschrift besteht in einer Klarheit der Formen, starken Hell-Dunkel-Kontrasten und einem oft symmetrischen, immer aber klar gegliederten Bildaufbau. Seine Art zu fotografieren besteht nicht darin, etwas zu arrangieren oder eine vorgefasste Bildvorstellung zu inszenieren, sondern die Quintessenz der vorgefundenen unveränderten Realität durch den Stil der Abbildung herauszuschälen, seien es Gegenstände, Landschaften oder - relativ selten auch - Menschen. Diesem Zweck ordnet er alle fotografischen Parameter wie Blickwinkel, Lichtführung, Komposition, Bildaufteilung, Bildausschnitt, aber auch Ausbelichtung, Kontrast etc. so unübersehbar klar unter, dass hinter den fotografierten Gegenständen ein bisher unbemerktes Wesen hervorzutreten scheint. Häusser fertigt seine Abzüge immer selbst an, um auf diese Art auch während der Entwicklung und Ausbelichtung Einfluss auf seine Bilder zu haben.
Die frühen Bilder sind in ihrem Ausdruck schwer, düster und menschenleer. Sie sind geprägt von Häussers familiärem Leid während der Nazi-Diktatur und seiner Erfahrung der Kriegsjahre. Auch seine Flucht nach Westdeutschland fand in seinen Bildern Ausdruck. So waren seine Fotografien für eine kurze Schaffensphase sehr hell und standen Zeichnungen fast näher als Fotografien; diese Zeit von 1952 bis 1954 gilt als Häussers helle Periode.
Eine Konstante in seinem Werk ist, die Melancholie der Dinge zu zeigen sowie die Auseinandersetzung mit dem Tod und der Vergänglichkeit der dinglichen, menschlichen und der eigenen Existenz. In einem Selbstportrait steht Häusser, unter einem Fensterkreuz in hellem Licht über seinem Haupt, das im Halbdunkel zurücktretende Gesicht im Bildzentrum, mit der Brust im grellen Licht eines ebenfalls kreuzförmigen Fensterschattens, der sich wie das Fadenkreuz eines Scharfschützen auf ihm abzeichnet. Todgeweiht, wie ein Gekreuzigter, steht er unbeirrt und nimmt Leid und Tod bewusst an.
In späteren Jahren entstanden aber auch Porträts, vor allem von Künstlern; auch einige von Menschen bevölkerte Straßenszenen sind von Häusser bekannt, aber thematisch eher als Ausnahme zu sehen. Öfter geht es ihm um die Beziehung zwischen Mensch und Landschaft oder Umwelt; wirklich heitere Bilder sind bei ihm sehr selten.
Quelle
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:20 Sa 20.06.2009 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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