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Fabelinterpretation: Pfeffel: Der Affe und der Löwe
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:48 So 25.02.2007
Autor: lalalayxcv

Aufgabe
Erörtern Sie die Fabel "Der Affe und der Löwe" von G. K. Pfeffel.

Hello,

ich schreibe diese Woche eine Deutschklausur (11GK) über eine Fabelinterpretation. Leider hat der Kurs so etwas vorher noch nie gelernt.
Kann mir jemand erklären, auf was man bei einer Fabelinterpretation besonders achten muss?
Oder besitzt jemand eine gelungene Interpretation von G. K. Pfeffels "Der Affe und der Löwe" oder anderen Lessing-Fabeln (Der Rabe und der Fuchs, etc.)?
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

Das wäre sehr hilfreich

Danke schon im Voraus

Van


        
Bezug
Fabelinterpretation: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:24 So 25.02.2007
Autor: Amy1988

Hey Van!

Also hier mal was zur Lessing Fabel "Der Rabe und der Fuchs":

Bei LESSING findet sich die Auffassung, daß die Fabel knapp, gezielt und pointiert sein muß, um die entsprechende Wirkung zu erreichen, alles andere sei nur schmückendes Beiwerk und lasse die Fabel zum ,,Kinderspiel" werden. Alles, was den Leser von der eigentlichen Absicht der Fabel ablenkt, kann getrost weggelassen werden. Der ,,allgemeine moralische Satz" muß offensichtlich und schnell erfaßbar bleiben. Die plötzliche Wendung der Dinge, die Pointe, darf nicht wegen einer lebendigen, bildreichen Erzählweise untergehen.
Normalerweise beginnt die Fabel ohne Vorrede, ohne Einleitung und geht gleich in medias res. Das Problem wird verdeutlicht und es folgt die Lehre. Der Einfachheit halber kann man das Schema so beschreiben: 1. Erzählung - 2. Lehre. Die Lehre wird häufig in abstrakter Form angehängt, dadurch entsteht leicht ein Bruch im Erzählverlauf. Von der bildlichen Ebene wird gewechselt zur abstrakten. Bei Luther findet sich häufig eine bildliche Darstellung der Lehre, die angelehnt ist an bekannte Sprichwörter oder Redensarten. Hier entsteht also auch kein Bruch im Erzählverlauf.
Abweichend davon gibt es noch eine zweite Grundform der Fabel. Bei Dichtern, die sich an die lateinische Vorlage halten, erscheint zuerst die Lehre, dann folgt die Erzählung und zum Schluß folgt noch einmal die Zusammenfassung des Lehrgehalts. Daraus ergibt sich folgendes Schema: 1. Lehre - 2. Erzählung - 3. Lehre.

Bei Erasmus ALBERUS kommt noch eine weiter Form der Fabel vor. Er beginnt nicht sofort mit der Erzählung, sondern mit einer Ortsbeschreibung, die den Rahmen und die Bedingungen für die Handlung zeichnet. Bei ALBERUS ergibt sich also folgendes Schema: 1. Ortsbeschreibung - 2. Erzählung - 3. Lehre.
In der Fabel finden wir die Einheit von Zeit, Ort und Handlung, häufig ist die Zeitspanne der Handlung kaum länger als ein kurzer Schlagabtausch zwischen den beiden gegensätzlichen Akteuren. Es gibt nur eine Haupthandlung, Nebenhandlungen haben in der Fabel keinen Platz.
Die Erzählung zeigt nur einen Ausschnitt, keine abgeschlossene Handlung. Die Fabel fragt nicht danach, was vorher war oder was nachher sein wird. Wichtig ist nur der Augenblick, in dem die Lehre offenbar wird. Die Fabel in ihrer strengen Form beschränkt die Handlung auf eine Zuspitzung des Geschehens, das sich ausdrückt in Rede und Gegenrede oder in Handlung und Gegenhandlung. Beide ergänzen sich, müssen zwingend aufeinander folgen. DITHMAR bezeichnet diese Widerparte allgemein als actio und reactio. Es folgt ein Ergebnis als Folge des Schlagabtauschs. So ergibt sich für DITHMAR folgendes Schema für die Gestaltung einer Fabel: 1. Situation - 2. actio - 3. reactio - 4. Ergebnis.

Beispiel:


            Der Rabe und der Fuchs


            Ein Rabe hatte einen Käse gestohlen und setzte sich damit auf einen hohen Baum, um ihn zu verzehren. Dies bemerkte ein Fuchs, lief hinzu und sprach: ,,O Rabe, was bist du für ein schöner Vogel! Deine Federn glänzen wie
            5 der Sonnenschein, und deine Gestalt ist wie die eines Adlers. Ist deine Stimme auch so schön, so sollte man dich zum König krönen über alle Vögel der Welt!"
            Den Raben kitzelte das Lob, und er fing an zu krächzen. Als er aber den Schnabel auftat, entfiel ihm der Käse.
            10 Der Fuchs sprang hinzu, schnappte ihn auf, verschlang ihn und lachte den törichten Raben aus.


        nach Martin Luther

1. Es stellt sich folgende Situation für den Leser dar: Ein Rabe sitzt mit einem Stück Käse auf einem hohen Baum. Ein Fuchs kommt hinzu, der nach dem Käse trachtet, aber einsieht, daß er nicht dem Raben auf den Baum nachjagen kann.
2. Der Fuchs versucht durch eine einschmeichelnde Rede (actio) zu seinem Ziel zu gelangen. Seine Worte sind von Übertreibungen und Lügen nur so voll.
3. Der Rabe fällt auf die Schmeicheleien des Fuchses herein und will dem Fuchs beweisen, daß er es wert ist, zum König der Vögel gekrönt zu werden. Der Rabe setzt zum Gesang an und verliert in dem Augenblick den Käse (reactio).
4. Das Ergebnis gestaltet sich so: Der Fuchs hat sein Ziel erreicht und verzehrt den Käse und verhöhnt obendrein noch den eitlen Raben. Der Rabe durchschaut zu spät die List des Fuchses und muß sowohl auf den Käse verzichten, als auch die Häme des Fuchses ertragen.
Aber auch andere bereits diskutierte Merkmale finden sich in diesem Beispiel wieder.
Die Fabel ist sehr knapp geschrieben und auf das Wesentliche beschränkt. Sehr lang und ausführlich wirkt zwar die Rede des Fuchses (Zeile 3 - 7), aber diese Ausschmückungen lenken nicht von eigentlichen Ziel, der eigentlichen Lehre ab, sondern verschärfen sie nur. Sie machen deutlich wie sehr der Rabe von den Worten des Fuchses eingenommen wird, so daß er am Ende selbst glaubt, was er da hört. Es hätte auch ausgereicht, wenn der Fuchs etwa dieses gesagt hätte: ,,O Rabe, ich hörte du singst so schön! Bitte, zeige mir eine Probe deines Könnens!" Jedoch wird durch die längere Rede deutlich, wie der Rabe nach und nach sein Mißtrauen verliert. Er lauscht andächtig und vergißt die Welt um ihn herum und sein eigentliches Ziel, den Käse zu verspeisen. Die massiven Komplimente verdeutlichen dem Leser wie es dazu kommen konnte, daß der Rabe den Käse fallen läßt. Ansonsten wird auf weiteren Zierrat verzichtet, damit der Tenor der Fabel nicht verloren geht.
Auch bei diesem Beispiel gibt es keine Vorgeschichte. Die Fabel beginnt mit der Situation und fragt nicht nach dem ,,Wieso", nach den Hintergründen. Zum Beispiel wird dem Leser nicht erklärt, warum der Rabe den Käse gestohlen hat und wen er bestohlen hat. Es bleibt offen und ohne Urteil, ob der Rabe ein gewohnheitsmäßiger Dieb ist oder aus großer Not heraus gehandelt hat.

Ort und Zeitpunkt der Handlung werden nicht näher beschrieben. Es ist für den Ablauf der Fabel uninteressant, ob sich der Baum, auf dem der Rabe sitzt, in einem Wald befindet oder gar in welchem Wald der Baum steht. Allein die Tatsache, daß der Rabe auf dem Baum sitzt, ist für die Fabel relevant, da durch dieses Element deutlich wird, daß der Jäger sein Opfer nicht einfach überwältigen kann, um ihm die Beute zu entreißen. Weiterhin ist es nicht von Bedeutung, ob die Begegnung von Fuchs und Rabe am Tag oder am Abend stattfindet. Der gesamte Rahmen, der beim Erzählen einer Geschichte nicht fehlen dürfte, bleibt in der Fabel unerwähnt.
Es bleibt die Lehre, die aus dem Ergebnis zu ziehen ist. Dem Leser bleibt es überlassen, ob er die Lehre aus Sicht des Raben oder aus Sicht des Fuchses zieht. Aus der Sicht des Raben ergibt sich folgende Lehre: Jemandem, der zuviel lobt, dem traue nicht! Oder auch angelehnt an das Sprichwort:


        Wer dir die Wahrheit sagt, meint dir′s gut;
        wer dir schmeichelt, meint sich`s gut.

Für den Fuchs ergibt sich die Lehre: Mit viel Schmeicheleien erreiche ich mein Ziel.
Weiterhin gibt es ein auffallendes Strukturmerkmal, das man bereits in der Überschrift findet. In der Überschrift werden stets die Gegenspieler benannt, nicht etwa der Inhalt der Geschichte. Der Rezipient weiß also sofort, auf welche Handlungsträger er sein Augenmerk zu richten hat, damit ihm der Konflikt keinesfalls entgeht.

Beispiele:
,,Der Hase und die Schildkröte", ,,Wolf und Lamm", ,,Die Eiche und das Rohr", ,,Der Wolf und der Reiher", ,,Der Löwe und die Mücke" und nicht zuletzt auch ,,Der Rabe und der Fuchs". Man weiß beim Lesen der Überschrift, daß man sich auf actio und reactio zwischen Rabe und Fuchs einzustellen hat. Die Überschrift ,,Der gestohlene Käse" wäre für den Inhalt der Fabel sicher eine treffende Überschrift, jedoch werden die beiden Gegenspieler benannt, um jede Ablenkung vom Hauptgeschehen von vornherein auszuschließen.

Generall solltest du dir merken, dass das mit der Interpretation häufig Gefühls- und Auslegungssache ist!!!
GLG Amy

Bezug
                
Bezug
Fabelinterpretation: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:05 Mo 26.02.2007
Autor: lalalayxcv

Oh Dankeschön!
Das war echt sehr nett von Dir!
Lg!

Bezug
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